Guest FESTIVAL MIKROTÖNE BASEL
ignm in Zusammenarbeit mit Studio31+
Freitag, 3. Mai 2019 – Samstag, 4. Mai 2019, 10-12h Labor | 14-18h Vorträge, Workshops, Präsentationen | 20h Konzert
H95 Raum für Kultur, Eintritt Normalpreis CHF 30.– zu den Konzerten, Ermässigt CHF 20.- (AHV/IV & Studierende) | Doppelticket für beide Abendkonzerte CHF 50.–, ermässigt CHF 30.– | Generell Eintritt frei zu Experimentierlabor, Vorträge, Workshops und Präsentationen
Gerade in einer Zeit schneller und starker Reize spielt die Kunst eine Schlüsselrolle in der Konzentration und Sensibilisierung auf das ästhetische Erlebnis. In der Neuen Musik bietet das Gebiet der Mikrotonalität ein Feld für solche Erfahrungen und Emotionen, jenseits der gewohnten Intervalle scheinen neue, konstruktive Bedeutungen auf.
In einem zweitägigen Festival im H95 wird diese Grenze des Hörens im Mittelpunkt stehen. Jeweils nachmittags wird eine offenere Veranstaltung stattfinden; Die Festivalteilnehmer haben die Möglichkeit, mit mikrotonalen Instrumenten zu experimentieren und die Ergebnisse anschließend zu präsentieren. Dazu gibt es Fachvorträge und Workshops, auch mit kleineren Konzertbeiträgen.
Im Zentrum der Abendkonzerte steht das Instrument Arciorgano, ein Nachbau einer historischen Orgel mit 36 Tasten pro Oktave, das sowohl in historischen als auch zeitgenössischen Stimmungen für zahlreiche Uraufführungen Verwendung findet. Ein Festivalensemble von Spezialisten im Bereich mikrotonaler Musik wird dem Arciorgano zur Seite und gegenübergestellt. Neben Klassikern der mikrotonalen Musik wie Harry Partch und Ivan Wyschnegradsky sind vor allem Werke aus der jüngeren und jüngsten Komponistengeneration zu hören.
Das Festival zeigt nicht nur die aktuellen Tendenzen der mikrotonalen Musik, sondern möchte auch Wege aufzeigen, wie sich dieses fruchtbare Feld in der Zukunft entwickeln könnte. Deshalb speist sich ein grosser Teil des Programms aus den Einreichungen einer Ausschreibung über Konzepte, Ideen, Forschungen und Musik im Bereich Mikrotonalität. Diese Ausschreibung hat international Resonanz gefunden; Gäste aus vielen Ländern präsentieren ihre Forschungen und Entwicklungen und eigens für das Festival komponierte Musik.
FESTIVAL PROGRAMM FR 3. Mai 2019
Mikrotöne – Experimentierlabor mit den MusikerInnen
10:00 - 12:00
Klangentdeckungen von 1/16ton Klavier, Cembali, Arciorgano, Cello, Geige, E-Akkordeon, Harfe und Posaune
Die Welt der mikrotonalen Musik – Vorträge, Workshops, Präsentationen
14:00 - 15:30 | 16:00 - 18:00
Eleni Ralli:
Harry Partch’s The Letter
Pierre Funck:
12? 19? 31? 53? Alles eine Frage der Tonmaterialstruktur!
Manfred Stahnke:
Fragen zur Interpretation der Bohlen-Pierce-Skala auf Streichinstrumenten erörtern und musikalisch ausprobieren
Todd Harrop:
Bohlen-Pierce
Sanae Yoshida:
various ways of using microtonality on the acoustic piano
Fabrice Lengronne & Gonzalo Pèrez:
guitars with interchangeable fretboards: tuning, construction, notation and repertoire
Konzert I | 20:00
Eleni Ralli
Vertical Mirror 2 (UA) für Arciorgano, Harfe, Posaune, elektrische Gitarre und vier Klangwürfel
Ivo Ubezio
Neues Werk (UA) für 1/16ton Klavier
Ralph Bernanrdy
Das untemperierte Clavier #2 (UA) für Clavemusicum Omnitonum
Luiz Castelões
Neues Werk (UA) für Posaune, Harfe, Geige und Cello
Elnaz Seyedi
Monolog für Posaune und Arciorgano
Harry Partch
Seventeen Lyrics of Li Po (Auswahl) für adapted viola und intoned voice, Partitur aufbereitet und renotiert von Ivan Gonzales Escuder
Felipe Pinto d’Aguiar
Neues Werk (UA) für Arciorgano, e-Akkordeon, Geige, Cello und Posaune
FESTIVAL PROGRAMM SA 4. Mai 2019
Mikrotöne – Experimentierlabor mit den MusikerInnen
10:00 - 12:00
Klangentdeckungen von 1/16ton Klavier, Cembali, Arciorgano, Cello, Geige, E-Akkordeon, Harfe und Posaune
Die Welt der mikrotonalen Musik - Vorträge, Workshops, Präsentationen
14:00 - 15:30 | 16:00 - 18:30
Ruskin Watts:
Keeping it all appropriately in proportion. A case for sound terms (and presenting an intelligent “tuning machine”, the Helikon-Chord).
Donald Bousted & Steve Altoft:
TIME DREAMING (mit Aufführung) Mia Schmidt, Studierende aus Hamburg und andere Ergebnispräsentation aus den Experimentallaboren
Maurilio Cacciatore:
Shifted position on strings: a new paradigm for strings technique
Johannes Kotschy:
Theory and Practice of Ekmelic Series
Melle Weijters:
The Fokker Organ
Konzert II | 20:00
Sebastian Meyer
Neues Werk für Arciorgano (UA)
Fabien Lévy
Les deux Ampoules d’un sablier peu à peu se comprennent, für Harfe
Ivan Wyschnegradsky
Étude tricesimoprimal op.42, Eingerichtet für Arciorgano
Adrian Nagel
Zone, für Vierteltonakkordeon und Arciorgano
Burkhard Kinzler
Neues Werk (UA) für Arciorgano
Pablo Quass
Neues Werk (UA) für Arciorgano und zwei Objektspieler
Szymon Streleczs
Neues Werk (UA) für Posaune, Akkordeon, präparierte Geige, präpariertes Cello und audio playback
Interpreten:
Johannes Keller und Assistenten, Arciorgano / Clavemusicum
Dawid Rydz, e-Akkordeon
Alice Belugou, Harfe
David Eggert und Matthieu Gutbub, Celli
Stephen Menotti und Francisco Olmedo, Posaune
HannaH Walter, Geige
Chris Moy, e-Gitarre
Shervin Samedi, Elektronik
Die besonderen Instrumente
Arciorgano, transportable enharmonische Orgel mit 36 Tasten pro Oktave nach Nicola Vicentino 1566, zu hören in drei Stimmungen (zyklisch mitteltönig, adaptiv rein, Partch)
Clavemusicum Omnitonum, 31-töniges Cembalo nach Trasuntino 1606
Sechzehntelton-Klavier der Firma Sauter mit 97 Tasten für eine Oktave nach Julian Carrillo
Mikrotonale Gitarren (Fabrice Lengronne & Gonzalo Pèrez)
Klarinette in Bohlen Pierce Stimmung (Duodezime in 17 gleiche Stufen geteilt; Todd Harrop und Georg Hajdu)
e-Akkordeon
Dazu mikrotonale Spezialsetups auf Harfe, Posaune und Streichern