H95 Raum für Kultur

KONZERT *FÄLLT AUS* Sirag – Ein Leuchten

Wael Elkholy – Soloperformance mit Oud, Stimme & Bühnenprojektionen

Freitag, 20. März 2020, 20.00h

H95 Raum für Kultur, Türöffnung 19.00h, Eintritt frei – Kollekte

Mit seinen Wurzeln in Kairo sah sich der Oud-Spieler und Sänger Wael Sami Elkholy als Immigrant in der Schweiz unvermittelt einer völlig anderen Lebensweise, Kultur und Sprache gegenüber und musste sich mit seinem Gefühl des Entwurzeltseins auseinandersetzen. Seine Neugier für das ihm Fremde und seine Offenheit für Veränderung haben es ihm ermöglicht, im vorgefundenen Umfeld neue Wurzeln zu schlagen.

Sirag ist eine «musical performance», komponiert und performt von Wael Sami Elkholy. Zwischentexte, Konzept und Regie stammen von der Autorin und Regisseurin Nora Amin. Das Stück basiert auf dem vor kurzem erschienenen Album «Wurzeln», wo Elkholy mit verschiedenen Musikstilen experimentiert und die Gedichte bekannter Schweizer Autoren wie Raphael Urweider oder Pedro Lenz vertont. Die Musik, der Gesang und die abstrakten Projektionen entführen das Publikum in verschiedene Welten und Zeiten; versetzen die Zuhörer in ein transzendentes Gefühl.

Nora Amin, welche auch Regie führt, schuf Zwischentexte, welche die Stimmungen und Inhalte der Lieder verweben und neue Sichtweisen und Inspirationen eröffnen, Einblicke in fremdes und eigenes Ich. Elkholys musikalisches Werk wird damit zu einer einzigartigen lyrischen Erzählung.

Sirag vereinigt Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch), baut Brücken zwischen Kulturen und beschreibt das Menschsein in einer musikalischen Erzählung als universelle Form, in der persönliches Erleben und kollektive Erzählungen verschmelzen.

Eine Performance, welche den Prozess der Komposition als Reflexion und Selbstfindung darstellt und für das Publikum erlebbar macht. Gemeinsamkeit wird erschaffen durch Musik, Worte und Stimmungen im Licht einer multikulturellen Seelenverwandtschaft – vorgetragen von einem Solosänger dessen fremdartige Stimmfarbe zu fesseln vermag.

Wael Sami Elkholy
Komposition, Oud, Stimme
Nora Amin
Regie, Konzept, Skript
www.wael-sami.com

So wie ein Baum erst in einem Beziehungsgeflechts mit andern Organismen, etwa in Symbiose mit Pilzen, zu einem Teil des Waldes wird, vernetzt Wael Sami Elkholy seine Musik mit der lyrischen Sprache seiner FreundInnen und schafft in seinem Soloprogramm eine poetische Verbindung der beiden Welten – über kulturelle und musikalische Grenzen hinaus.

Über sein musikalisches Schaffen sagt er: «I’m not concerned to classify my work, and I don’t care about borders. I just leave my mind to breath.»

Biografie

Wael Sami Elkholy

Wael Sami Elkholy, *1976 in Dubai, aufgewachsen in Kairo, Schweizer seit 2018, absolvierte seine Ausbildung als Sänger am Complete vocal institute in Copenhagen und in Zürich mit Abschluss im Jahr 2016. 2014 erhielt er das Certificate of Advanced Studies in Creative Management der Hochschule der Künste Bern. 2012 schloss er dort ein Masterstudium in Komposition für Théâtre Musical und Forschung ab ( 2012) und liess sich bei Franziska Baumann in Stimmtechnik unterrichten. Für seine Masterthesis schrieb er ein Musiktheater über das Thema des Schleiers in einem interkulturellen Kontext. Bereits 2010 hatte er ebenfalls in Bern einen Masterstudiengang in klassischer Komposition, Jazz und Medienkunst abgeschlossen; auch in dieser Masterthesis («Der Kreis») waren interkulturelle Einflüsse in der traditionellen und zeitgenössischen Komposition seine Hauptthemen.

Vor seiner Ausbildung in der Schweiz und diversen Masterklassen in der Schweiz (Klaus Huber 2009), in Deutschland (Walter Zimmermann), in den USA (Marcelo Toledo) und in Kairo (Amr Okba 2006) studierte er klassische arabische Musik an der Kunstakademie in Kairo, mit Spezialisierung auf Oud und Musiktheorie. In Kairo studierte er bei angesehenen ägyptischen MusikerInnen wie Ateya Sharara, Michael Al-Masry, Dr. Rageh Daoud, Dr. Mohamed Abdel Wahab Abdel Fattah, George Michel (Oud), Hussein Saber (Oud) und Sänger*innen wie Ratiba Elhefny, Violet Maqar und Mohsen Farouq. Von 1998 bis 2002 arbeitete er als Sänger am Opernhaus in Kairo.

www.wael-sami.com