H95 Raum für Kultur

ZU GAST Aus den Gedichtbänden von NIKOS KAVVADIAS

Felix Leopold präsentiert das Buches in Form einer musikalischen Lesung

Samstag, 16. März 2024, 20.00h

H95 Raum für Kultur, Türöffnung 19.00h, Eintritt frei – Kollekte

Der Liederpoet FELIX LEOPOLD lebt seit 23 Jahren in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki und hat sich dort als Interpret poetisch-politischer Lieder einen Namen geschaffen. 2016 begann er, sich intensiv mit dem Werk des griechischen Seemannsdichters NIKOS KAVVADIAS zu befassen. Da dessen Gedichte noch nie ins Deutsche übersetzt worden waren, beschloss er, dieses selbst zu versuchen.

Im Juli 2023 veröffentlichte der Iris Kater Verlag diese Übersetzung.

Felix Leopold
Gitarre, Stimme, Gesang
Tassos Tataroglou
Gitarre, Trompete, Gesang
Georgios Bakalidis
Piano, Akkordeon, Saxophon, Klarinette

„Die drei Gedichtbände des griechischen Seemannsdichters NIKOS KAVVADIAS“

Da weit über die Hälfte der Gedichte von namhaften griechischen Komponisten vertont wurden und Felix Leopold selbst Musiker ist, präsentiert er das Buch in Form einer musikalischen Lesung. Mit seinem emotionalen Gitarrenspiel, seiner fesselnden Stimme und einem permanenten Wechsel von Rezitation und Gesang zieht er uns in die Welt eines Dichters hinein, dessen Denken vom Leben auf See geprägt ist.

Begleitet wird er von Tassos Tataroglou (Gitarre, Trompete & Gesang) und Georgios Bakalidis (Piano, Akkordeon, Saxophon & Klarinette)

Biografien

Felix Leopold

wurde 1962 in Berlin geboren und wuchs in Stuttgart auf. Mit 15 begann er Goethe, Rilke, Brecht und viele andere deutsche Dichter zu lesen und bekam von seinen Eltern seine erste Gitarre geschenkt. Schon vor dem Abitur (1983) folgten die ersten Gedichtvertonungen und Bühnenerfahrungen. Noch während des Zivildienstes lernte er 1984 seine heutige Ehefrau kennen, Anastasia Kalaitzopoulou, eine griechische Blues- und Jazzsängerin aus Thessaloniki. Begeistert von der griechischen Musik begann er zum Einstudieren einiger Lieder sofort, Lesen und Schreiben zu lernen. 1985 war er das erste Mal und das gleich für fast zwei Monate in Griechenland. Danach studierte er mehrere Semester Germanistik und Philosophie und entschied 1989, sich ganz dem unsicheren Künstlerleben zu widmen. 1986 - 1991 tourte er mit einem eigenen Liedermacherprogramm durch Süddeutschland und arbeitete als Gebäudereiniger und Kurierfahrer. Der stetig wachsende Einfluss griechischer Musik führte 1992 zur Gründung des Quintetts „PAREA“ mit Rembetika und Balladen. Nach unzähligen Auftritten wurden dieser Gruppe damals Kulturbotschafterqualitäten zugesprochen (CD „η παρέα“ Oryx-Musikverlag, Stuttgart 1996). Zur Bestreitung des Lebensunterhaltes begab er sich von 1993 bis Sommer 2000 in eine Festanstellung bei einem Logistikunternehmen als Kurierfahrer und Disponent. Zu dieser Zeit sprach und las er schon fließend griechisch. Seit Oktober 2000 lebt er mit seiner Ehefrau in Thessaloniki. Schon 2001 folgten einige Engagements als Musiker in einem Hotel auf dem Pilion und einem Liveclub bei Thessaloniki. Bis 2010 sorgte er, ob solo oder im Duo mit Anastasia, mit Live-Auftritten, Dichterlesungen sowie Radio- und TV-Auftritten für erstaunliche Beachtung. Der Idee folgend, griechische Liederlyrik einem deutschen Publikum zugänglich zu machen, begann er 2009, Lieder griechischer Poeten ins Deutsche zu übertragen. Daraus entstand sein Solo-Projekt „Liederlyrik in zwei Sprachen“, mit dem er von 2010 bis 2021 jedes Jahr einige Wochen lang in Deutschland und auch in Österreich auf Tour ging. In seiner Liste übersetzter Lieder stehen inzwischen solch namhafte Poeten wie Kostas Varnalis, Manos Eleftheriou, Nikos Gatsos, Giorgos Seferis, Lefteris Papadopoulos, Lina Nikolakopoulou, Nikolas Asimos …… und natürlich auch Nikos Kavvadias, dessen gesammelte Gedichte er 2016 begann, ins Deutsche zu übersetzen.

Tassos Tataroglou

Mit der Erforschung der Klangfarbe verbunden, schuf er 2017 die Microtone– Duplex Trompete, die die meisten Arten des Blechblasinstrumentenbaus von der Renaissance bis heute vereint und das wichtigste Instrument seiner Musik ist. Seit 2016 ist er Mitglied des Unorthodoxen Jukebox Kollektivs Basel und seit 2017 auch des Insub Meta Orchestra aus Genf. Seine Arbeit in transdisziplinären Projekten umfasst Kooperationen mit Malern, Tänzern, Theaterkompanien, Regisseuren und Video-artists. 2018 & 2020 war er Gastdozent für griechische Musik an der Volkshochschule Basel. Zudem ist er Dirigent und Mitgründer des El GreChors, einem Chor mit griechischem Repertoire im Dreiländereck.

Georgios Bakalidis

wurde 1972 in Stuttgart geboren und wuchs dort auch auf. Schon im Kindesalter fiel sein außergewöhnliches musikalisches Talent auf, was schon in jungen Jahren zu einer klassischen Musikausbildung führte. Diese vermischte sich dann im Laufe der Zeit mit seinem wachsenden Interesse für Jazz, populäre Musik und den Klangfarben der traditionellen, folkloristischen Musik Griechenlands, die ihm gewissermaßen in die Wiege gelegt wurden. So wurde Georgios Bakalidis nicht nur zu einem Multiinstrumentalisten (Piano, Akkordeon, Saxophon, Klarinette und Bass) sondern auch zu einem echten multikulturellen Künstler, der Grenzen überschreitend denkt und handelt. 2007 gründete er das Ensemble „Drosostalides“, das in den Folgejahren viele erfolgreiche Konzerte in Deutschland und Österreich gab und dort zu einem angesehenen Vertreter des kulturellen Liedguts Griechenlands wurde. Ein weiterer Meilenstein waren einige Konzerte, die er als musikalischer Leiter gemeinsam mit dem bekannten Bariton Dionysis Tsaousidis in der Stuttgarter Liederhalle und der Straßburger Oper gab. Von da ab wuchs in den Musikerkreisen sein Ruf als Komponist und Arrangeur, was zu unzähligen Kooperationen führte. 2017 entdeckte Georgios Bakalidis seine Liebe für das Theater und begleitet seitdem die unterschiedlichsten Produktionen als Livemusiker. 2018 – 2020 war er einer der 16 Musiker aus Europa und dem östlichen mediterranen Raum, die mit dem Projekt „Unter der Laterne“ 12 erfolgreiche Konzerte in Österreich gaben. Seit 2016 lebt Georgios Bakalidis in der Schweiz und moderiert dort auch für den Radiosender „KanalK“.