H95 Raum für Kultur

Salon Kamilya Jubran & Werner Hasler

Freitag, 9. Februar 2018, 20.00h

H95 Raum für Kultur, Türöffnung 19.00h, Eintritt frei – Kollekte

Mit Kamilya Jubran und Werner Hasler haben sich zwei getroffen, die die Reise zu unbekannten Ufern nicht scheuen. Als Forschende, die sich damit auseinandersetzen wie etwas klingt, was klingen und anklingen soll, entwerfen die Beiden ein Universum in dem alles möglich scheint: Die Einheit der Klangfarben, die Gegenüberstellung der Kulturen, ein Miteinander der Melodien und Phrasen, oder das behutsame Mäandrieren von Modi und Intonationen.

Kamilya Jubran
Gesang, Oud, Komposition
Werner Hasler
Trompete, Elektronika, Komposition

Beide haben unterschiedliche musikalische Wurzeln, ihre Welten treffen sich aber in einem „roten Faden“ wieder. Ihre gemeinsamen Ebenen sind der Forscherdrang, die Klanglichkeit und der Wille Clichés zu vermeiden. Sie pflegen eine offene Kommunikation ohne kulturell vorgefasste Meinungen. Die gemeinsamen Kompositionen enthalten die feinen Qualitäten in Kamilyas Stimme, arabische Worte und arabisch-phonetische Rhythmen, die gut zu den „vokalen Instrumenten“ von Werner Hasler, seinen eigenen Melodien und der einzigartigen Nutzung der elektronischen Musik passen. Das Ergebnis jedes Konzertes ist fragil, unbestimmt und gleichzeitig expressiv und definitiv, ein wirklich musikalisches Erlebnis auf einer anderen Ebene.

Bandbio

Wir haben uns im Mai 2002 anlässlich einer Einladung Kamilyas zu einer Residenz von Pro Helvetia in Bern kennengelernt und unsere Zusammenarbeit da begonnen. Am ersten Stück haben wir zwei Monate gearbeitet und dabei trotz der grossen kulturellen Distanz unserer Musik eine interessante, gemeinsame, persönliche Basis gefunden.

Während eines Jahres (Oktober 2002 – November 2003) traten wir gemeinsam mit dem Berner VJ Michael Spahr und der Pariser Kontrabassistin Sarah Murcia in Kamilyas Projekt ‘Mahattaat’ (Stationen) in 15 europäischen und arabischen Städten auf.

2004 haben wir unsere erstes Duoprojekt ‘Wameedd’ (Unit Records) realisiert, und…

2010 das zweite Duoprojekt ‚Wanabni’ (ZigZagTerritoires/Outhere Music). Einige Stücke fanden Eingang in Sample-compilations wie Arabian Nights 2 von EMI, World Divas von Wagram Music und Sounds from Home- La Suisse Internationale von Faze. Wir sind mit ‘Wameedd’ und ‘Wanabni hunderte Male aufgetreten . So in der Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Slowenien, Österreich, Leichtenstein, Libanon, Palästina, Ägypten, Algerien, Abu Dhabi, Tunesien, Marokko, Oman und Kanada.

Seit 2012 arbeiten wir auch im Trio mit der Pariser Kontrabassistin Sarah Murcia. Das Projekt WASL wurde in der Fondation Royaumont erarbeitet und uraufgeführt. Die Texte wurden von Salman Masalha und Hassan Najmi eigens für dieses Repertoire geschrieben.

2013 haben wir auch die Musik für die Videoinstallation ‚Stillpoint of a turning world‘ der norwegischen Künstlerin Tone Myskja komponiert und aufgenommen.

2015 wurden wir von Thomas Burkhalter für einen Podcast für die Ausstellung ‚Seismographic Sounds -Visions of a New World’ von Norient angefragt.

2016 Arbeit an Musik für ein drittes Duo-Projekt beginnt

AUSGEWÄHLTE REFERENZEN

Akbank Festival, Instanbul-Turkey Northsea Jazz Festival, Rotterdam-Netherland Festival Mawazzine, Rabat-Morocco Spring Festival El Geneina, Kairo-Egypt Library Al Iskandria-Egypt Festival Ellas Crean, Madrid-Spain Jazzfestival Nevers-France Festival Les Sud, Arles-France Mezzo Voce Concert ,Télévision France 3 Ajaccio-France Bejazz Winterfestival, Bern-Switzerland Sounds Across Borders, Bee-Flat Bern-Switzerland Weltbilder Helmhaus, Zürich-Switzerland Festival Du Monde Arabe, Montreal-Kanada Festival Reorient, Göteborg Sweden Festival Africolor, St.Ouen-Paris Jazzfestival Grenoble -France Festival D’ Avignon-France World Music Festival Oslo-Norway Festival Hebbel Am Ufer, Berlin-Germany Festival After The Last Sky, Ballhaus Berlin-Germany Festival Son D’ Hiver, Paris-France Onassis Cultural Center, Athens-Greece Detours De Babel, Grenoble France-France

AUSGEWÄHLTE PRESSESTIMMEN

‘MUSIK VON ENORMER KLANGVIELFALT UND EINER GERADEZU BEDROHLICHEN ATMOSPHÄRISCHEN DICHTE’ Ulrich Olshausen, Frankfurter Allgemeine Zeitung 18/8/2011

‘UNE ESTHETIQUE INSOLITE ET PASSIONANTE.’ Patrick Labesse, Le Monde 6/11/2005

‘EINE ANSPRUCHSVOLLE, IN JEDEM MOMENT BETÖRENDE HOCHSPANNUNGSMUSIK VON FRAGILER SCHÖNHEIT.’ Ane Hebeisen, Der Bund 1/2010

‘EIN STARKES DUO UND EINE ÜBERZEUGENDE VARIANTE VON MUSIK UNSERER ZEIT.’ Jazz’n More 6/2010

‘UNE EMOTION VISCERALE QUI PARLE AUX SENS ET AU COEUR A TRAVERS UN FOISONNEMENT DE TIMBRES ET DE MELODIES. A DECOUVRIR ABSOLUMENT.’ Ecoutezvoir 2010

‘KAMILYA JUBRAN ET WERNER HASLER: UNE ATMOSPHÈRE À LA FOIS MINIMALISTE, MODERNE ET ORIENTALE. LEUR PARTI PRIS EST EXIGEANT, RADICAL, D’UN MINIMALISME TRÈS MODERNE. CELA TIENT DE LA PRIÈRE, DE LA QUÊTE, COMME DE LA POÉSIE OU DE LA COMPTINE: C’EST SENSUEL, CONCENTRÉ, SANS FIORITURES, UNE DANSE INTÉRIEURE EN ONDULATIONS VOLATILES QUI INVITENT À LA RÊVERIE.’ Eliane Azoulay, Telerama 2/2006

Biografien

Kamilya Jubran

ist 1963 in Akka im Staat Israel als Kind palästinensischer Eltern aus Rameh in Galiläa geboren. Ihr Vater Elias Jubran, Instrumentenbauer und Musiklehrer, war für ihre erste Ausbildung in klassisch arabischer Musik besorgt. Zwischen 1982 und 2002 war Kamilya Sängerin der Gruppe Sabreen sie spielte mit bei Sabreen auch Qanun und andere orientalische Instrumente. Kamilya und Sabreen waren die Stimme des Widerstandes und Kampfes für Freiheit. Der tiefgreifende künstlerischpolitische Prozess hat einen neuen Stil von modernem arabischem Song hervorgebracht. Im Mai 2002 wurde Kamilya für eine Künstler-Residenz von Pro Helvetia nach Bern eingeladen. Aufgrund einer Carte Blanche des Schlachthaus- Theater hat sie ihr erstes europäisches Projekt Mahattaat mit Werner Hasler, dem Videokünstler Michael Spahr und der französischen Kontrabassistin Sarah Murcia initiert. Seither arbeitet Sie in verschiedenen Projekten Solo (Makan), mit Sarah Murcia (Nhaoul’, Habka), Sawsan Darwazah (Atteinte de Lucidité , eine Produktion des Schlachthaus Theater Bern), Mela Meierhans (Rithaa), Sylvain Cathala Trio, Mark Tompkins (Le Printemps) und andern. 2006 hat die Berner Filmemacherin Anne-Marie Haller in Ko-Produktion mit dem Schweizer Fernsehen SF DRS ‚Telling Strings’ - ein Film über Kamilyas Geschichterealisiert. Heute lebt Kamilya Jubran in Paris, hat aber ein ‚pied à terre‘ in Bern behalten. Zamkana Association : Kamilya Jubran ist seit Oktober 2014 Intendantin von Zamkana. Zamkana unterstützt und begleitet originale, innovative, künstlerische Projekte, welche Säkularismus und die Freiheit sich auszudrücken respektieren.

www.kamilyajubran.com

Werner hasler

1997- 2008 verschreibt er sich mit manufactur der elektronischen Klangsuche und deren Nutzung im Kontext von songhafter, interaktiver, improvisierter Musik. Er nimmt vier Alben auf und tourt in Europa. Hasler war Solist auf dem Schweizer Pavillon der Welt Expo 2000 in Hannover und spielte in der Folge verschiedene Kompositionen mit Daniel Otts ‘Ensemble Zampugn’ in Frankfurt, Görlitz und Heiligkreuz. Anfang 2005 wurde Hasler von Pro Helvetia für einen Residenzaufenthalt in Kairo eingeladen, wo er mit Mahmoud Refat (Electronics) und Karima Nait (Vocals) arbeitet. Im selben Jahr veröffentlicht Hasler die Aufnahme Transmit (manufactured audio), das Resultat einer zweijährigen, interkontinentalen Zusammenarbeit mit dem japanischen Sounddesigner und Syntheziserspezialisten Sunao Inami. Hasler setzt sich intensiv mit der Frage: ‘Wie funktionieren Improvisation und Stückaufbau ausserhalb unseres tonalen Systemes’ dabei fokussiert er sich auf Oktavteilung und Obertonstrukturen. Er gewinnt 2009 von der ‘Kulturstiftung Liechtenstein’ ein Werkjahrstipendium das ihn 2009/2010 nach Kairo und Paris führt. Er komponiert in dieser Zeit für die verschiedenen Formationen seines aktuellen Projektes the outer string wo er in verschiedenen Besetzungen mit Vincent Courtois, Carlo Niederhauser , Gyda Valtisdottir, Marie Schmit, Katryn Hasler, Christoph Steiner, Franck Vaillant und Julian Sartorius arbeitet. Nach dem Erstling the outer string duos& quartets (2012 Unit Records) kreiert Werner Hasler den audio-visuellen Hybriden the outer string | OUT (2016 Everest Records) und darauf the outer string | out too (2017 Everest Records) 2011 wird er vom amerikanischen Trompeter und Visionären Jon Hassell angefragt, sein ‘orchestra of two’ (Jon Hassell, trumpet, keyboard Werner Hasler livesampling) zu ergänzen. Er veröffentlicht und tourt mit dem Projekt ‘lomallet’ (No Business Records) mit Gilbert Paeffgen und Karl Berger Seit 2012 tritt Werner Hasler zusätzlich zu seinen laufenden Projekten mit Jan Galega und Sidsel Endresen auf, produziert Solomusik für die aerial dance company oeffoeff. Er ist beteiligt bei ‘Störtebeker eine Rechtfertigungsorgie’ von Martin von Allmen und Rainer Piwek, ‘Zeitschnipsel’ und ‘Wolken melken’ von Rhaban Straumann , dem franco-marokkanischen Projekt ‘je me souviens’ von Pierre Walfisz, sowie Yes Don’t Panic von Marc Jenny

www.wernerhasler.com