H95 Raum für Kultur

SZENISCHES KONZERT Louises Traum oder where the f*ck is Kurt Weill

oder vom Mut, Neues zu wagen

Freitag, 10. November 2023 – Sonntag, 12. November 2023, Freitag 20.00h und Sonntag 19.00h

H95 Raum für Kultur, Türöffnung 19.00, Eintritt frei – Kollekte

Vorstellungen: Freitag, 10 November 20.00h / Sonntag, 12. November 19.00h

Die Sängerin Louise träumt, dass sie mit dem Komponisten Kurt Weill zum Vorsingen verabredet ist. Durch Sounds und Klänge, die auf geheimnisvolle Art und Weise erklingen und auf die Louise mit passenden Liedern reagieren kann, erleben Sie auf unterhaltsame Weise einen Traum der europäischen musikalischen Bühnenkunst. Er erinnert daran, wieviel Grösse und Persönlichkeit ab 1933 durch Emigration und Vernichtung verloren ging. Kurt Weill schrieb Musik, die neben Melancholie und Tiefe, auch voller Leidenschaft und Beschwingtheit daherkommt.

Trailer: https://youtu.be/uv__J0gGkjM?si=p7HCbF38EXEsfjqt http://ingala-fortagne.com

Ingala Fortagne
Gesang, Spiel
Nadia Belneeva
Klavier, Spiel
Georg Darvas
Text, Regie
Marquis Mc Gee
Komposition, Saxofone,Spiel
Heini Weber
Licht
Giulia Marcotullio
Kostüme
Irene Kupferschmid
Produktionsleitung

“modern time production” ist ein junger Verein der Sängerin Ingala Fortagne und der Pianistin Nadia Belneeva. Vor zwei Jahren trafen sie sich in einer ersten unkonventionellen Arbeit: Corona-Haikus. In den nächsten zwölf Monaten sollten sechs weitere gemeinsame Projekte entstehen: “Schnell bemerkten wir, dass wir mit unseren verrückten Ideen zusammenpassen, dass z.B. Nadia genauso auf der Bühne performen möchte wie Ingala und Ingala sich auch an das Klavier setzen wird. Wir sind als KünstlerInnen die Seismographen der Gesellschaft. Wir zeigen die Konflikte aller Lebensbereiche und Ebenen menschlichen Lebens. Die griechische Tragödie zeigt wie man lebt, die Commedia wie man überlebt. (nach M. Kupferblum) Dabei ist uns die humorvolle Auseinandersetzung mit unserem Leben in der Gesellschaft bis in die persönlichsten Lebensbereiche ein Anliegen. Wir Künstlerinnen gestalten, wir behaupten und leben dadurch die Freiheit, die wir uns wünschen.”

Die Jahre vor dem 2. Weltkrieg stellen einen ungeheuren Paradigmenwechsel dar. Heute, 100 Jahre später, scheinen wir uns bereits wieder an Krieg gewöhnen zu müssen. Aber im Gegensatz zu den modernen KünstlerInnen des vergangenen Jahrhunderts, ist die Haltung heute nicht eindeutig. In einer Wohlstandsblase, die zu platzen droht, tanzen wir auf einem Vulkan und sind ratlos, wie wir uns künstlerisch positionieren sollen. Rückblickend auf diese Zeit wollen wir zeigen, dass alles, was die europäische Zivilisation entwickelt hat, ein organisches Ganzes ist und sich das Vergangene vom Gegenwärtigen nicht trennen lässt. Bevor wir vollkommen in einer virtuellen Welt verloren gehen, möchten wir einen Traum der europäischen musikalischen Bühnenkunst aufleben lassen, der uns erinnern kann, wieviel Grösse und Persönlichkeit ab 1933 durch Emigration und Vernichtung verloren ging und welche Wunden dies in unserer Gesellschaft hinterlassen hat- von denen wir fälschlicherweise glauben, dass sie geheilt sein könnten. Kurt Weill hat seine eigene Klangsprache und doch nimmt er die musikalischen Eigenheiten seiner Exilländer auf; er verarbeitet sie wie kein anderer Zeitgenosse. Weill lässt sich von seinen neuen Umgebungen inspirieren und erschafft Lieder, die, neben der Melancholie und Tiefe, auch voller Leidenschaft und Beschwingtheit daherkommen.

Louises Traum oder where the f*ck is Kurt Weill? Trailer

Biografien

Ingala Fortagne

Die Sopranistin Ingala Fortagne sucht seit Beginn ihres klassischen Gesangsstudiums an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn- Bartholdy” in Leipzig und an der Hochschule für Musik und Theater „Franz Liszt” in Weimar die Ausdrucksmöglichkeiten der klassischen Sängerin zu erweitern. Egal welche Stilrichtung, welches Repertoire sie interpretiert, geht es ihr um den Ausdruck, um die Aussage. Ihre Projekte, die auch das herkömmliche Repertoire der Oper-, Oratorien- und Kammermusik mit einbeziehen, sind oft schwer einzuordnen. Sie arbeitet spartenübergreifend, um dem Musiktheater als Gesamtkunstwerk näher zu kommen. Dabei sang sie am ehemaligen Hebbeltheater in Berlin, dem Schauspielhaus Leipzig, Landestheater Eisenach, den Opernfestspielen in Heidenheim sowie am Theater an der Wien, an der Volksbühne und im Dschungel in Wien. Neue Musik und Uraufführungen u.a. von Elmar Lampson, Siegfried Thiele, Tristan Schulze, Wolfgang Florey, Bruno Spoerri führten sie z.B. zum ECLAT Festival, Musik der Jahrhunderte in Stuttgart oder in die Tonhalle MAAG in Zürich. Ihrer künstlerischen Intention am nächsten kam sie in den Produktionen der “Schlüterwerke” unter der Leitung von Markus Kupferblum in Wien. Sie arbeitet mit verschiedenen Kammermusikensembles zusammen, u.a. mit der “Camerata Variabile” in Basel. 2021 entwickelte sie in einem Künstlerkollektiv in Basel ein digitales Onlinejournal mit vertonten Haikus über die Pandemie. Hp - Ingala Fortagne

Nadia Belneeva

Die in Sofia geborene Pianistin Nadia Belneeva studierte zunächst an der Nationalen Musikakademie in ihrer Heimatstadt. 1993 erhielt sie ein Stipendium der Oscar und Vera Ritter Stiftung, welches ihr das Studium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. R. Nattkemper ermöglichte. Weitere Ausbildungen hat Nadia Belneeva am Königlichen Konservatorium in Brüssel sowie an der Schola Cantorum in Basel (Historische Tasteninstrumente) absolviert. Internationale Meisterkurse, u.a. bei Leon Fleisher, Georgy Sebök und Pavel Gililov, ergänzten ihre künstlerische Laufbahn. Von 2003 bis 2007 hatte sie einen Gastvertrag als Korrepetitorin an der Staatsoper Hamburg. Als Kammermusikpartnerin in verschiedenen Formationen sowie als Liedbegleiterin ist Nadia Belneeva auf internationalen Konzertbühnen und Festivals zu hören (u.a. Lucerne Festival, Schleswig-Holstein Musik Festival, Tokyo Musik Festival). Sie wirkt regelmäßig als Klavierassistentin bei diversen Meisterkursen mit (u.a. von Janos Starker, Sebastian Hamann, Christoph Richter). Regelmässige Konzerttätigkeit mit diversen Ensembles/Orchestern - u.a, Camerata Variabile, Kammerorchester Basel, und Solisten- u.a., Hristo Kouzmanov im „Duo Piancello“, Cornelia Haslbauer, Kressimir Strazanac, Mate Szücs. Mit der Sängerin Ingala Fortagne arbeitete sie u.a. an einen Medien-Kunst Projekt „Corona- Haikus“. (Corona Haikus) Zur Zeit lebt sie in Basel, wo sie als Korrepetitorin am Theater Basel tätig ist. Nadia Belneeva - Pianistin

Georg Darvas

Der Regisseur und Schauspieler Georg Darvas wurde in Wien geboren und begann seine Theatertätigkeit in Israel in den 70er Jahren. 2001 -2021 leitete er gemeinsam mit Johanna Schwarz «Das Neue Theater am Bahnhof Dornach» (seit 2015 «neuestheater.ch»). Im eigenen Haus zahlreiche Inszenierungen, (Auswahl): «Was Ihr wollt von W. Shakespeare / «Der Mann des Zufalls» von Y. Reza / «Die Fledermaus» von J. Strauss / «Nathan Der Weise» von G.E. Lessing / «Das letzte Band» und «Rockaby» von S. Beckett / «Die Entführung aus dem Serail» von W.A. Mozart / «La Serva Padrona» von G.B. Pergolesi / «Eine Verzweiflung» von Yasmina Reza (Theater Basel) / «Orlando Paladino» von J. Haydn / «Orfeo ed Euridice» von Ch. W. Gluck / «Mutters Courage» von George Tabori / «Don Pasquale» von G. Donizetti / «Da Ponte in New York» / «La clemenza di Tito» von W.A. Mozart / «Der Orchesterdiener» von Hermann Burger / «Heilig Abend» von Daniel Kehlmann / «Così fan tutte» von W.A. Mozart. Als Schauspieler arbeitete er u.a. unter der Regie von Shimon Levy, Joshua Sobol, Hans J. Ammann, Ariane Gaffron, Peter Schweiger. 2013 inszenierte er am teatronetto- Festival in Tel Aviv und war Gast am renommierten Acco Theatre Center. 2010 erhielt er den Preis für Theater des Kanton Solothurn. Zuletzt spielte Georg Darvas im “DER THEATERMACHER” von Th. Bernard in der Spielzeit 2022/23 im Neuen Theater in Dornach.

Marquis'McGee

Marquis’McGee ist Komponist, Sound Designer, Musiker, Pädagoge und Geräuschemacher und lebt seit 2015 in der Schweiz, bei Genf. Im Mittelpunkt von Marquis’ Arbeit steht der Einsatz von Klang und Musik, um dem Publikum ein Gefühl des “Entdeckens” zu vermitteln. 2019 gründete McGee “The Soundsmith Guild”, eine Organisation, die sich der Klangkunst widmet. Er erwarb seinen Bachelor-Abschluss in Music Performance und Jazz an der University of Tennessee-Knoxville mit den Schwerpunkten Saxophon und Musikwissenschaft und hat als Performer und Komponist an Veranstaltungsorten und Festivals wie dem Wheelock Theatre in Boston Ma, dem Big Ears Music Festival in Knoxville, TN, dem Exposure Science Film Hackathon in Lausanne, dem Theater Basel (Produktion “Die Zauberflöte”) und vielen anderen gearbeitet. h