H95 Raum für Kultur
Amal spielt überwiegend Musik aus dem Balkan: ein wunderbares Wechselspiel der Stimmungen, von Wehklagen bis zu wilder Ausgelassenheit, ein lebendiges Gespräch – Amalmusik.
Freitag, 18. März 2016, 20.00h
H95 Raum für Kultur, Türöffnung 19.00h, Eintritt frei – Kollekte
EINE LEIDENSCHAFT
Der gemeinsame Blick nach Osten, die Liebe für den lebendigen rauen Klang, die Melancholie der Sehnsucht und die grosse, sprühende Lebensfreude in der Musik.
EINE WERKSTATT
Wie Archäologen graben die drei AMAL nach ursprünglicher Musik. Wie ist diese, ihnen doch zum Teil fremde Musik, vor ihnen gespielt worden? Dahin führen verschiedene Wege. Beispielsweise geben ihnen nächtelange Youtube-Reisen einen Einblick. Durch anschliessende Studien wird auch die Kleinste der vielen Verzierungen der Volksmusik hörbar. Diese Kleinigkeiten sind ihnen wichtig, machen sie doch den"Dialekt"der verschiedenen Länder aus.
Noch viel lieber ist ihnen aber die Begegnung mit Meister-Musikern aus den jeweiligen Ländern. Für die grosszügige Vermittlung ihrer Tradition "de bouche à l`oreille" sind sie sehr dankbar und oft entstanden aus solchen Begegnungen schöne Freundschaften. Gleichzeitig wird deutlich, dass dieses Können nur durch Konzentration auf einen bestimmten Stil möglich wird.
Da sie sich als Fremde aber lieber mit verschiedenen Musikstilen befassen, werden diese nie perfekt im traditionellen Sinn, dafür sehr vielfältig und abwechslungsreich. Sie versuchen sich einzubringen, verändern Harmonien, erfinden neue Stimmen und tragen so ihren Teil der Veränderung bei, die im allgemein freien Umgang mit der Volksmusik immer wieder stattfindet. Am glücklichsten sind sie, wenn ein Stück nach vielem Spielen richtig nach AMAL klingt und sie so wieder einen authentischen Ausdruck vermitteln können.
Es war Liebe auf den ersten Klang als Samuel Freiburghaus Anfang der 80er Jahre eine Band aus Rumänien hörte. Mit Herz und Seele verfiel er der Musik des Balkans. Er spielte mit den Bands Randolina, Chef de Kef und als Gast auch mit Musique Simili und Nomandsland. Noch heute vergeht keine Probe, ohne dass er noch eine Idee für ein neues Stück mitbringt.
Nach jahrelanger Beschäftigung mit Klassischer Musik liess sich Corina von Samuels Begeisterung zur Osteuropäischen Musik sofort anstecken. Ihre eigene Erfahrung gesteigert durch Entdeckerfreude für die ursprüngliche Spielweise bringt sie lebendig und authentisch in das Spiel ein.
Frisch aus Neapel eingereist lief Roberto Samuel und Corina beim Spielen über den Weg und ist mit seiner langjährigen Erfahrung als Pianist im Theater, Zirkusmusiker im Circo de la Sombra – trotzdem hat er noch immer nicht gelernt, auf der Bühne zu lachen - und Akkordeonist in der Balkan Band Ringe Ringe Raja die tragende Mitte des Trios geworden. Zu viele neue Stücke verbietet er strikt! Ausserdem ist er ein wunderbarer Koch.