H95 Raum für Kultur

Ausstellung Momentum 2011-2016

Tanz zum Licht

Freitag, 8. April 2016 – Sonntag, 24. April 2016, 8. April 18.00h Vernissage

zeitgleich auch im Projektraum M54 an der Mörsbergerstrasse 54, 4057 Basel, Eintritt frei – Kollekte

Vernissage | 8. April, 18.00h bis ca. 21.30h

1. Teil:
18.00h im Projektraum M54, Mörsbergerstrasse 54, Basel
18.30h 1. musikalischer Beitrag von Fritz Hauser (Schlagzeug)

2. Teil:
19.30h im H95, Raum für Kultur
20.00h Einführung von Michael Babics (Kunsthistoriker)
20.30h zweiter musikalischer Beitrag von Fritz Hauser
Anschliessend Apéro

Öffnungszeiten:

  • Sa, So | 09.,10. April | 11-17h
  • Do, Fr | 14.,15. April | 16-20h
  • Sa, So | 16.,17. April | 11-17h
  • Do, Fr | 21.,22. April | 16-20h
  • Sa, So | 23.,24. April | 11-17h

Claudia Roth ist Do & Sa im M54 und Fr & So im H95 anwesend.

Claudia Roth
Malerei
claudiaroth.ch

Claudia Roth malt grossformatige meist quadratische Bilder. Sobald ein Gemälde fertig ist, beginnt sie mit dem nächsten. Wichtig ist jeweils die helle, in weisser oder gelblicher Tönung gehaltene Grundierung der Bilder. Darauf trägt Claudia Roth mit breitem Pinsel dünnflüssige Farbe auf. Da die Grundierung durch die aufgetragenen Schichten nicht ganz überdeckt wird, blickt sie an verschiedenen Stellen hervor, so dass es scheint, als ob Licht aus dem Hintergrund leuchten würde.
Bevor Claudia Roth ein Bild beginnt, hat sie keine Vorstellung, wie das Endresultat aussehen wird. Es gibt keine Skizze, keinen Plan, keine vorgegebene Komposition und keine Fotos. Sie beginnt mit einem leeren Kopf und einer leeren Leinwand. Es braucht Mut vor der leeren Leinwand zu stehen, ohne zuvor zu wissen, wohin die Reise führen wird. Unvoreingenommen stürzt sie sich in die Ungewissheit. Geleitet ist sie von der Suche nach der Spannung, dem momentanen Lebensgefühl, dem lebendigen Moment, der Freude und dem Staunen, was entsteht. Sobald der Anfang gemacht ist, gibt es keinen Schritt zurück. Es gibt nur ein Vorwärts, ein Vorwärts mit der Zeit, mit dem sich bewegenden Körper und dem entstehenden Bild.
Es handelt sich um eine körperliche Angelegenheit. Die Pinselstriche erfolgen gestisch in grosser Geschwindigkeit und mit dem Einsatz des ganzen Körpers. Nachdem einige Pinselstriche getan sind, rückt Claudia Roth mehrere Schritte zurück, um das Bild aus der Ferne zu betrachten und die getane Arbeit zu beurteilen. Das Bild wird mit dem Auge abgetastet und nach kompositorischen Kriterien analysiert. Ist das Gemälde stimmig? An welcher Stelle soll weiter interveniert werden? Sobald sie sich entschieden hat, nähert sie sich wieder der Leinwand mit dem grossen Pinsel in der Hand.
Ihre Malweise ist mit einem gewissen Risiko verbunden. Mit wenigen Pinselstrichen kann ein gutes Gemälde zu einem sehr guten werden, oder auch ins Gegenteil kippen. Es kommt vor, dass nach einer längeren Malphase ein Bild entstanden ist, das nicht dem hohen Qualitätsmassstab von Claudia Roth entspricht. Ein Weiterbearbeiten wird als sinnlos taxiert und das Bild muss abgespannt werden.
Der Malakt dauert so lange bis Claudia Roth den Entscheid fällt, dass ein Bild fertig ist. Da zu Beginn kein klares Ziel definiert wurde, kann der Prozess bis zum vollendeten Gemälde sehr unterschiedlich lange dauern - von drei bis sechzehn Stunden. Während dieser Zeitspanne arbeitet Claudia Roth pausenlos, ohne Unterbrüche und manchmal die ganze Nacht durch immer mit dem Ziel vor Augen ein in sich stimmiges Gemälde zu schaffen. Dies kann bis zur körperlichen Erschöpfung sein.
Jeder Betrachter kann in den Gemälden von Claudia Roth seine persönliche Entdeckungsreise unternehmen. In dieser Ausstellung sind die Bilder nahe am Boden gehängt, so dass wir mit unserem ganzen Körper in die Leuchtkraft und die suggestive Räumlichkeit der Bilder eintauchen können.
Michael Babics, 2015

Biografie

Claudia Roth

*1955, lebt und arbeitet in Basel
1980 Diplom Lehramt für bildende Kunst
seit 1981 Lehrtätigkeit im gestalterischen Bereich

AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

2007 Chelsea Galerie Laufen
2005 Kunstverein Bad Säckingen
2004 Weil Stapflehus Kunstverein Weil
2004 Ausstellungsraum Klingental Basel
2003 Chelsea Galerie Laufen
2000/02/03 Beteiligung an der Regionale Basel
2001 Galerie Mäder Basel
1999 Galerie Mäder Basel
1991 Galerie Mäder Basel
1990 Galerie Severina Teucher Zürich
1989 Galerie Rothenburghaus Hofkirche Luzern
1987 Galerie Dönisch-Seidel Kleve Deutschland
1986 Ausstellungsraum Kaserne Basel
1983–86 Ausstellungen mit der Künstlergruppe 84 (Palazzo Liestal, Kunsthaus Aarau, Künstlerhaus Solothurn)

FÖRDERUNGEN UND ANKÄUFE

2000 Ankauf Kunstkredit Basel-Land
1988 künstlerische Gestaltung der UBS Riehen
1988 Basler Stipendium
1987 Eidgenössisches Stipendium
1987 Ankauf Bank Julius Bär Zürich
1987 Ankauf Kreditanstalt Kunstsammlung
1987 Ankauf SBG Junge Schweizerkunst
1986 Basler Stipendium