H95 Raum für Kultur

ZU GAST FIM: COSI___FAN & DUO FATALE MEETS BRASSHARFE

Forum für Improvisierte Musik + Tanz-Performance-Multimedia (FIM) Basel

Dienstag, 27. Oktober 2020, 20.15h

H95 Raum für Kultur, Türöffnung 20.00h, Eintritt : Normal CHF 20, FIM-Mitglieder CHF 12, ermässigt (KulturLegi, Studenten, AHV, IV) CHF 15. | Reservation: eric.ruffing@sunrise.ch

COSI___FAN

Mathias Traxler (Berlin/D) – Text, Stimme, Klang

Harald Muenz (Berlin/D) – Text, Stimme, Klang

Das Projekt ist gemeinsam von Harald Muenz und Mathias Traxler als Klang-Literatur-Installation geplant. Die vorgesehene Aufführungsdauer beträgt ungefähr 1 Stunde (ohne Pause). Literatur wie Musik werden heutzutage nach wie vor von Präsentationsformenbeherrscht, bei denen sich Vortragende und Publikum frontal gegenüberstehen. In “Così__ fan” wird solche Distanz von Anfang zugunsten ortsspezifischer Bezugnahme auf den konkreten Veranstaltungsraum aufgehoben. Literaturlesung und Konzertsituation werden in ihren verschiedenen Ausrichtungen und Möglichkeiten gemeinsam thematisiert und auf die Probe gestellt. Probe dabei ganz wörtlich verstanden, im dem Sinne, dass jeder Aufführung etwas Experimentelles innewohnt, an welchem der Zuschauer teilhat.

In der Aufführung kommen eine Reihe portabler Lautsprecher zum Einsatz. So werden Sprechen und Klangerzeugung als kammermusikalische Dialoge zwischen Harald Muenz und Mathias Traxler angelegt, bei denen sich unterschiedliche semantische, syntaktische und klangliche Parameter durchdringen. Live Gesprochenes und vorbereitete Materialien, Zuspiele, gehen ineinander über. Membrane spielen bei diesen Konstellationen sowohl als sprachliche Metapher wie als schwingende Resonanzhüllen innerhalb der Rede eine wesentliche Rolle.

Einer der Hauptfokusse bei allen Aktionen liegt in der Entstehung poetischer und musikalischer Vorgänge aus dem Ritus; hieraus ergeben sich viele Parallelen und Bezüge zu Elementen der Performancekunst.

Das Spektrum des verwendeten Textmaterials umfasst Arbeiten von Mathias Traxler sowie auch anderer Autoren, theoretische und praktische Texte der experimentellen Literatur und Lautpoesie. Der Sprachklang selbst, dessen Artikulation, Prosodie und Rhythmus, werden als musikalische Ereignisse fokussiert, reflektiert und verarbeitet, in die auch elektronische Mittel eingreifen.

Darüber hinaus reagieren Mathias Traxler und Harald Muenz auf Audio-Fragmente aus den Proben und Aufführungen von “Haut-Parleurs” (2017 in der Berliner Lettrétage realisiert) als Live-Performer neu.


DUO FATALE MEETS BRASSHARFE

JOPO (Basel) – Aerophon, Altsaxofon, Stimme

Ingeborg Poffet (Basel) – Akkordeon, Stimme

Uli Sobota (Bremen/D) – Euphonium

Aerdna Harp (Dresden/D) – Harfe

DUO FATALE

JOPO & Ingeborg Poffet (Switzerland) tour world-wide as Duo fatale. Ingeborg Poffet is an avantgarde accordion- and piano player as well as a singer and author. JOPO studied jazz on the altosax, later the bass clarinet. He was leading several modern jazz-formations and improvisation-ensembles, giving concerts with David Moss, Peter Warren, Doug Hammond, John King and others. They play regularly on big int. festival-stages as well as in small club-concerts or filmmusic-studios. They work with electronic, are producers and create nonstop new formations, compositions, concepts, multi-media-events, CD & DVDs (mainly for XOPF-Records) scores & booklets (for AUGEMUS Musikverlag, Essen) and other projects. Both are composers, teachers and producers as well as soloists for different projects. They have won several awards and have worked with different int. musicians like: Udhai Mazumdar, Makaya Ntshoko, Murat Coskun, Iwan Gunawan, Pt. Arjun Shejwal, Mani Neumeier and many others.

Concerts / int. festivals / performances & meetings with local musicians in: Denmark, Egypt, Estonia, France, Germany, India, Indonesia, Italy, Latvia, Lithuania, Malaysia, Morocco, Mongolia, Myanmar,Russia, Senegal, Serbia, Singapore, Spane, Sudan, Switzerland, Turkey, Ukraine, USA, Vietnam.

BRASSHARFE

Erdnah Harp und Uli Sobotta trafen sich erstmals anlässlich des Festivals Frei Improvisierter Musik FFIM 2018 in Dresden. Das Publikum reagierte mit Begeisterung auf die ungewöhnliche Kombination von cordalen und labialen Klängen und auch bei Musikerin und Musiker entstand das Verlangen nach weiterer Zusammenarbeit. Saiten und Luftsäule erzeugen himmlische Schwingungen, schwingen gemeinsam, und regen an, mit zu schwingen. Es entsteht eine Musik zwischen Sphäre und Chaos, Geräusch und Melodie, fordernd ausufernd oder zart zurückgenommen.

Uli Sobotta studierte klassische Gitarre und ist seit 1984 als Euphoniumspieler in verschiedenen Ensembles aktiv. Er spielt und komponiert Musik für Konzerte, Theater, Hörspiele, Performances und Lesungen. Seine Musik, beeinflusst durch die Zusammenarbeit mit Dichtern, Tänzern, bildenden Künstlern und Musikern der unterschiedlichsten Stilrichtungen, mischt das Exotische mit dem Vertrauten, vereinigt in erdigen Farben Klänge und Rhythmen aus Blues, Jazz und Folk und Native Sounds. Uli Sobotta ist auf zahlreichen CD Veröffentlichungen zu hören, hier zuletzt mit Kantapper „Kantapper“ (2017). www.ulisobotta.de www.cieldor-musik.de

Aerdna Harp alias Andrea Dorschner hatte als Kind und Jugendliche über 10 Jahre Klavierunterricht bei verschiedenen Dresdner Lehrern, lernte Kinderkrankenschwester, studierte Berufspädagogik an der TU Dresden, schenkte fünf Kindern das Leben, lernte vorrangig autodidaktisch Harfe, studierte Freie Improvisation bei ihrem Bruder Hartmut Dorschner und spielte mit verschiedenen Musikern und Tänzern der nationalen und internationalen Szene z.B. beim Festival Frei Improvisierter Musik in der Blauen Fabrik Dresden, mit dem Sächsischen Improvisations Ensemble in Dresden und Boskovice Tschechien, beim „Tag der Kunst“ in Pirna, bei „Musik statt Krieg“ bei Tino Eisbrenner bei Neubrandenburg, spielte mit Hartmut Dorschner Dresden, mit Heribert Dorsch, mit Günter Heinz Freiberg, mit dem Nystagmus Duo aus Belgien, mit Frank Fröhlich- Dresden, Simone Weißenfels- Leipzig, Carlo Costa- USA , Wolfram Dix- Leipzig, Uli Sobotta - Bremen, Florian Mayer - Dresden, Anett Schuricht, Improvisationstänzerin - Dresden u.a. . Sie gründete im März 2018 das KlanGLaboR in Dresden, ein Experimental-Ort aller Künste.

Reservation:

Aufgrund der Hygiene- und Abstandsbestimmungen des BAG ist die Platzzahl beschränkt und wir müssen die Kontaktdaten unserer Besucher/innen erfassen. Ihr könnt spontan kommen und uns vor Ort eure Daten hinterlegen oder euren Platz per Mail an diese Adresse sichern: eric.ruffing@sunrise.ch

Biografien

Mathias Traxler

Mathias Traxler wurde 1973 in Basel geboren. Er lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. 2011 erschien sein Band „You’re welcome“, 2016 der Band „Unterhaltungsessays“ (beide im kookbooks-Verlag). Regelmässige Veröffentlichungen in Zeitschriften, zuletzt in „IDIOME. Hefte für Neue Prosa“ und „randnummer“, sowie in Anthologien, unter anderem in „Moderne Poesie in der Schweiz“ (Limmat 2013). Mathias Traxler ist Träger des „Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie“, als Übersetzer von Charles Bernstein (zusammen mit Tobias Amslinger, Norbert Lange, Léonce W. Lupette, VERSATORIUM). Von besonderer Bedeutung in seiner Arbeit sind seine Lesungen, welche textgenerierende-interpretative Elemente einbeziehen.

Preise / Auszeichnungen: 2015 Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie (für Übersetzung ins Deutsche, gemeinsam mit Tobias Amslinger, Norbert Lange, Léonce W. Lupette) für den zweisprachigen Band “Angriff der Schwierigen Gedichte” von Charles Bernstein (Luxbooks, 2014).

www.traxlerm.net

Harald Muenz

Harald Muenz (*1965) studierte 1993-97 Komposition bei Helmut Lachenmann, außerdem bei Johannes Fritsch, Clarence Barlow, Krzysztof Meyer, Hans-Ulrich Humpert und Martin Redel. Weitere Studien am Detmolder Tonmeisterinstitut und am Phonetikinstitut der Kölner Universität bei Georg Heike. Neben Kammer-, Orchester- und Vokalmusik widmet er sich besonders Sprachkomposition, Ars Acustica und Instrumentalmusik mit und ohne Live-Elektronik. Häufige Kooperationsprojekte mit Schriftstellern (z.B. 2mal “CON_TEXT” der Berliner Lettrétage, mehrere Gemeinschaftsarbeiten mit dem Dichter Florian Neuner u.a. für Clang-Cut- Book des KNM Berlin in Berlin und Buenos Aires).

Seine Musik wurde in Europa, Asien, Lateinamerika und den USA aufgeführt, u.a. vom Ensemble hand werk (Köln), Ensemble Modern (Frankfurt), Apartment House (London), mAlter Ego (Rom), musikFabrik (Köln), Neue Vocalsolisten (Stuttgart), und den Berliner Philharmonikern. Er erhielt Preise, Stipendien, Aufträge und Radiosendungen (fast alle ARD-Sender, BBC, RAI, Donaueschinger Musiktage, Ultraschall, Acht Brücken Köln u.v.a.) in Deutschland, vielen europäischen Ländern, Südkorea und den USA, ist Träger des Förderpreises Musik NRW, des Forschungspreises NRW, des Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums Köln und wurde zu Arbeitsaufenthalten in die Villa Aurora/Los Angeles, auf Schloß Wiepersdorf und den Künstlerhof Schreyahn eingeladen. Preisträger im Kompositionswettbewerb 2016 der Musikbiennale Zagreb (MBZ), dort im April 2017 Uraufführung seines Concertinos für Klavier und Ensemble ciascuno avrà i suoi cinque minuti. 2018 wurde er Mitglied des Avatar Orchestra Metaverse (aom).

Eine Porträt-CD seiner Kammermusik mit dem Berliner ensemble mosaik ist bei Coviello erschienen (Produktion: hr2 kultur), weitere CDs u.a. bei cybele und Wergo; Partituren veröffentlichte der Feedback Studio Verlag Köln. Die Zeitschrift MusikTexte103 (11/2004) widmete seiner künstlerischen Arbeit einen Heftschwerpunkt. Bei Pfau gab er eine Buchpublikation zu Franco Evangelisti heraus. Muenz unterrichtete 2001-05 Ästhetische Phonetik am Institut für Phonetik der Universität Köln und war 2006-11 künstlerischer Leiter des Elektronischen Studios der Musikhochschule Lübeck. Seit 2005 pendelte er als spartenübergreifender Künstler zwischen Köln und London, wo er Komposition am Centre for Contemporary Music Practice der Brunel University unterrichtete; diese abhängige Beschäftigung kündigte Muenz im September 2016 auf, um sich wieder ganz seiner künstlerischen Arbeit widmen zu können.

Auf Soundcloud

Auf Vimeo

www.haraldmuenz.eu

www.sprechbohrer.de