Die Werke aus Erich Münchs letzter Schaffensperiode sind kaleidoskopartige Summen von bildnerischen Fragmenten, Collagen, eingewoben in Malerei, wie Lichter auftauchend aus der Dunkelheit, aus der Tiefe seiner inneren Welten. Der Betrachter ist eingeladen einzutauchen in diese geheimnisvolle Rätselhaftigkeit, um darin seine eigenen Geschichten zu finden. Dieser Fülle stellt werner merkofer ein Bildobjekt gegenüber: cante jondo. Eine posthume Begegnung.
Im Rahmen der Ausstellung findet ein Konzert statt:
Sa, 21.11.20, 20h,
Infos hier: Duo Diversitas im H95
…am besten bin ich, wenn ich mich bei der Arbeit selbst überrasche und sprachlos werde. (Erich Münch, 1936-2019)
Der 2019 verstorbene Basler Maler und Zeichner hat ein sehr eigenwilliges und vielseitiges Werk geschaffen. Mit spielerischem Ernst hat er eine erstaunliche und überraschende Bilderwelt erfunden: oft ging er aus von Geometrie, Spiegelungen, Zahlen und Ornamenten, interessierte sich für Symmetrien, “der schöpferischen Urkraft”, die in allen lebendigen Organismen zu finden sei, er war fasziniert von den Störungen der in seinen Werken anfänglich vorherrschenden Regelmässigkeit, den Veränderungen in organische Formen, die seine ursprünglich geordnete Bildwelt auflösen und allmählich fremd und bedrohlich wirken lassen - oder aber zur menschlichen Figur führen. “Von Himmeln und Höllen” war der bezeichnende Titel einer seiner Ausstellungen. Er wechselt vom Heiteren, manchmal Humorvollen und Skurrilen zum Düsteren und Beängstigenden, war fasziniert von geometrischen und vor allem biomorphen Formen, die er immer wieder neu sieht und mit meisterhaftem Handwerk ins Bild bringen kann.
Unsere Ausstellung zeigt Werke aus der letzten Arbeitsphase Münchs, kurz vor Krankheit und Tod: aus tiefer Dunkelheit leuchten Licht und Farbe - ein Panoptikum, das Münchs Ideenwelt in neu gesehener Form nochmals vor uns ausbreitet.
‘Wie sich komplexe Strukturen aus höchst einfachen Prozessen entwickeln, das ist die Lektion, die wir aus dem Studium lebendiger Organismen und tierischer wie menschlicher Gesellschaften lernen können.’ Dieser Satz von György Ligety hängt nicht ganz zufällig an meiner Atelierwand (Erich Münch)
(Die Fotos sind nur Ausschnitte seiner Bilder)
Schutzkonzept:
In den Räumlichkeiten des H95 seid ihr aufgefordert eine Maske zu tragen. Wir haben die Plätze auf 50 reduziert und zudem behalten wir eure Kontaktdaten der Reservationsliste für 14 Tage und würden sie auf Anfrage an die kantonalen Behörden weiterleiten. Wir passen unser Schutzkonzept jeweils den kantonalen Vorgaben an.
Wir wissen alle nicht, wie lange kulturelle Live-Veranstaltungen und Ausstellungen im realen Raum noch stattfinden können und doch sind wir der Überzeugung, dass gerade die direkt erlebte Kunst und Kultur wichtige und schützenswerte Güter sind. Wir geben alles, euch ein sicheres und entspanntes Kulturerlebnis zu ermöglichen.
Erich Münch
Geboren 1936 in Basel - gestorben 2019 in Basel.
Lebte und arbeitete in Basel und Saint-Louis (F)
Autodidakt. 12 Jahre Mitglied der Künstlergruppe allerart Basel
Arbeitsbereiche: Malerei, Zeichnung, Radierung, Kunst im öffentlichen Raum
Zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland
Die Galerie Die Aussteller, Basel, konnte in den Jahren 2001, 2003, 2006, 2009 und 2014 Werke von Erich Münch zeigen