H95 Raum für Kultur

SALON Luftschlossgärtnerinnen

Ein Bühnenstück für vier Hände, eine Stimme und dreiunddreissig Gedichte von Andrea Maria Keller

Freitag, 22. November 2024, 20.00h

H95 Raum für Kultur, Türöffnung 19.00h, Eintritt frei – Kollekte

Die Inszenierung ist ein musikalisch-szenisches Gespräch mit den Gedichten von ANDREA MARIA KELLER. Es ist ein in ein Zwiegespräch, ein Kontrapunkt, welcher die verschiedenen Schichten in ihren Gedichten sicht- und erlebbar.macht.

«In einem geglückten Gedicht sind Worte Steine, die, ins Wasser geworfen, Kreis um Kreis ziehen und mit anderen Kreisen zu tanzen beginnen» A.M.Keller

Ein Flügel steht im Zentrum des Geschehens. Ein Flügel, der nicht nur aus von aussen her sichtbaren Tasten besteht, sondern ein geheimnisvolles Innenleben an Klängen und Tönen offenbart, eine Metapher für ein Innenleben darstellt. Klangwelten werden ihm entlockt, aus den Tiefen des Instruments heraus, ein Hin und Her mit Sprache und Musik entsteht. Die Schauspielerin Michaela Wendt liest die Gedichte, leiht so ihre Stimme der Autorin. Der Sprachgestus ist lakonisch, schlicht, sogar distanziert. Immer wieder wird sie sich aber auch mit den Texten identifizieren, sich berühren lassen, ihre Emotionen in die Interpretation einfliessen lassen. Und immer wieder wird sie sich mit den in den Gedichten enthaltenen drängenden Fragen, engagierten Statements, direkt ans Publikum wenden - und immer wieder wird sie Andrea’s Schalk und Witz aufblitzen lassen.

Eva Schwaar
Piano
Stefi Spinas
Piano
Michaela Wendt
Stimme
Nelly Büttikofer
Regie

Die Musikauswahl besteht vor allem aus Werken für Klavier zu vier Händen, z.B. von Urmas Sisask, György Kurtag, Erik Satie Igor Stravinsky, Franz Schubert . Es ist Musik, die Assoziationen ermöglicht, deren Noten nicht nur für Tasten, sondern auch für das Innenleben des Flügels, für Saiten und Resonanzkörper, geschrieben sind. Der Bewegungsradius der beiden Pianistinnen wird dadurch erheblich erweitert. In diesen Bewegungsradius wird auch die Schauspielerin integrieret und so entsteht eine Einheit von Text und Musik, die auch die Körperlichkeit der drei Interpretinnen beinhaltet. Geheimnisvoll-beiläufig, lakonisch-schalkhaft, nachdenklich-melancholisch, verspielt-subversiv, feinfühlig-feinnervig – das sind Nuancen und Stimmungen in Andrea Keller’s Texten. Stimmungen, die sich in der Inszenierung, in der Sprache der Schauspielerin und in der Musik wiederfinden.

Biografien

EVA SCHWAAR,

EVA SCHWAAR, PIANISTIN lebt in Bern, www.evaschwaar.ch Eva Schwaar ist seit vielen Jahren als Pianistin unterwegs – in Klaviersoloprogrammen, mit dem ensemble amaltea und in freien Formationen. Mit einer Vorliebe für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und mit ausgesuchten Werken der Klassik und Romantik, konzipiert sie facettenreiche, eigenwillige Konzertprogramme und interdisziplinäre Projekte. Zu «Jatétok» von GyörgyKurtag und unzähligen Werken von Valentin Silvestrov, Dimitri Schostakowitsch, Giacinto Scelsi, Erik Satie hat sie eine besondere musikalische Affinität. Als anregend empfindet sie die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten wie Franghiz ali -Sadé, Iris Szeghy, Julia Gomelskaya, Alfred Zimmerlin, Xavier Dayer, David Philip Hefti, Thüring Bräm, Christian Henking, Katharina Weber, Charles Uzor u.a. und interessiert sich für Verbindungen zwischen Musik, Bild und Sprache. Eva Schwaar erhielt ihre musikalische Ausbildung an den Musikhochschulen von Bern, Winterthur, Zürich, Freiburg im Breisgau und in Meisterkursen. Sie schloss ihre Ausbildung mit dem Solistendiplom ab.

STEFI SPINAS,

STEFI SPINAS, PIANISTIN Lebt in Zürich, www.ensemblemiroir.ch Stefi Spinas erhielt ihre musikalische Ausbildung als Pianistin an der Zürcher Hochschule der Künste, wo sie bei HadassaSchwimmer mit dem Konzertdiplom abschloss. Nach Studien bei John Butttrick bildete sie sich in London bei Kendall Taylor weiter aus, absolvierte am Royal College of Music das ARCM-exam in performing und war auch an der Royal Ballet School London als Pianistin tätig. Sie gab Konzerte als Solistin (u.a. Winterthurer Stadtorchester, Zürcher Kammerorchester, Klavierabend: «Wenn Vögel in die Musik fliegen»). Ihre Vorliebe gilt heute vor allem der Synthese von Musik mit anderen Kunstbereichen und der Kammermusik. Im Jahr 2000 gründete sie das Ensemble Miroir, das sie zusammen mit Claire Genewein und Annette Labusch führt und das Musik mit den verschiedensten Kunstsparten verbindet. Mit diesen Produktionen ist sie in der ganzen Schweiz unterwegs. Zuletzt feierte «Rückkehr einer Diva» 2021 in Zürich Premiere. Zusammenarbeit mit den Lyrikern Erwin Messmer «Rundum Europa» und Andrea Maria Keller 2019/2020. Verschiedene Zusammenarbeiten mit Nelly Bütikofer; im Tanzprojekt «Ja sagen zum geworden so sein» und in Produktionen u.a. «Halb zog sie ihn – halb sank er hin» «Wenn ich mir was wünschen dürfte» «Ganz aus dem Häuschen» (Regie Nelly Bütikofer)

MICHAELA WENDT

MICHAELA WENDT, SCHAUSPIELERIN, VORLESERIN Lebt in Bern, www.michaelawendt.ch Michaela Wendt ist in Deutschland aufgewachsen. Sie hat das Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Saarbrücken absolviert. Engagements als Schauspielerin an verschiedenen Bühnen in Deutschland und in der Schweiz, zuletzt am Stadttheater Bern (1991 – 1995). Parallel dazu war sie als Sprecherin vor Mikrofon und als Vorleserin tätig und bildete sich in Kunsttherapie (ITP Bern) und Poesietherapie (FPI/Deutschland) aus. Seit 1998 ist sie selbständig arbeitend vor allem als Sprecherin und Vorleserin bei literarischen Führungen in verschiedenen Schweizer Museen (Kunstmuseum Bern und Thun, Museum Gertsch,

Zentrum Paul Klee, Kunsthaus Langenthal, Tinguely-Museum Basel), bei Lesungen mit Musikerinnen und Musiker – mit Stimme und Instrument im Dialog, unterwegs. Ihr Tätigkeitsfeld hat sich erweitert mit pädagogischer Arbeit; als Leiterin von Weiterbildungskursen und Schreibwerkstätten, mit Aufträgen für Rollenarbeit an der Schauspielschule Bern, als Dozentin für Schauspiel an der Swiss Musical Academy Bern. Sie arbeitet als Schauspielerin bei den Kommunikationstrainings an der BFH und im Bildungszentrum Pflege Bern

Nelly Büpttikofer

NELLY BÜTIKOFER, REGIE Lebt in Rapperswil SG, www.nellybuetikofer.ch Nelly Bütikofer gehört zu den Pionierinnen der freien Tanzszene in der Schweiz. Sie ist in klassischem Tanz ausgebildet und hat schon früh Arbeiten mit der ihr eigenen Tanzsprache auf die Bühne gebracht. Sie ist eine der Choreografinnen und Regisseurinnen, die den Tanz mit anderen Künsten konfrontiert und Tanz, Theater, Text, bildende Kunst, Video und Musik miteinander verbindet. Ihre Stücke zeichnen sich durch einen feinfühligen Spürsinn und subtile Vielschichtigkeit aus. Dabei interessieren sie die Schnittstellen von darstellenden und performativen Kunstformen. Die Spannbreite ihrer Aktivitäten reicht von etablierten Theaterhäusern über Kleintheater bis zu Kunsträumen für experimentelle Kunst. Ihre Eigenproduktionen wurden in der ganzen Schweiz, in Deutschland und Oesterreich gezeigt. Als freischaffende Tänzerin und Choreografin hat sie an zahlreichen Häusern wie z.B. Opernhaus Zürich, Neumarkt Theater Zürich, Theater Erfurt, Stadttheater Schaan oder Teatro Dimitri gearbeitet. Seit dem Jahre 2000 liegt der Schwerpunkt ihrer Aktivitäten in der Ost- und Zentralschweiz. Auszeichnungen 2020 Werkjahr des Kantons St. Gallen für das Projekt IN CORPORE 2019 Anerkennungspreis der St. Galler Kulturstiftung für Tanz und Choreografie 2018 Werkjahr des Kantons Schwyz für das Projekt DIE FRAGWÜRDIGEN 2015 Werkjahr des Kanton St.Gallen für das Projekt NOCH 2004 Auszeichnung der Stadt Zürich für das künstlerische Schaffen 1993 Kunstpreis für Tanz des Kantons Solothurn 1988 Auszeichnung für Choreographie der Stadt Zürich