H95 Raum für Kultur

Salon Harawi

Chant d‘amour et de mort von Olivier Messiaen

Freitag, 4. November 2016, 20.00h

H95 Raum für Kultur, Eintritt frei – Kollekte

Sarah Maria Sun, eine weltweit bekannte Spezialistin für Zeitgenössische Musik, und die preisgekrönte Pianistin Stefka Perifanova, führen den einstündigen, aus zwölf gross angelegten Liedern bestehenden Zyklus Harawi auf (1945, UA 1946). „Harawi“ selbst ist ein Quechua-Ausdruck für ein Liebeslied, das mit dem Tod der Liebhaber endet; daher der Untertitel Chant d‘amour et de mort. Dieser Zyklus ist der erste Teil der so genannten Tristan-Trilogie.

Sarah Maria Sun
Sopran
Stefka Perifanova
Piano
www.sarahmariasun.de www.stefkaperifanova.com

Der einstündige, aus zwölf gross angelegten Liedern bestehende Zyklus Harawi - Chant d‘amour et de mort (komponiert im Jahre 1945, uraufgeführt 1946 durch Marcelle Bunlet und Olivier Messiaen) ist der erste Teil der so genannten Tristan-Trilogie, bestehend aus Harawi / Turangalîla-Symphonie / Cinq Rechants. Messiaen nimmt darin Bezug auf Richard Wagners Version des Tristan und Isolde-Mythos, insbesondere den Kern der Geschichte: Liebestod als höchste Form geistiger Erfüllung und Transzendenz. In zwei sich entsprechenden Teilen kommen in den von Messiaen selbst verfassten Gedichten - in welchen der Einfluss seiner Beschäftigung mit der surrealistischen Malerei und Literatur einerseits und mit peruanischer Volksmusik und Religion andererseits deutlich wird - Ekstase der Liebenden, Verschmelzung miteinander und dem ganzen Kosmos, und Transformation der Liebe durch den Tod zum Ausdruck.

Messiaen beschäftigte sich mit den Schriften und Sammlungen zur Folklore der Anden von Béclard d‘Harcourt, La musique des Incas. Er macht Gebrauch von Quechua-Worten, von Onomatopoesie und Symbolen aus der Peruanischen Mythologie. „Harawi“ selbst ist ein Quechua-Ausdruck für ein Liebeslied, das mit dem Tod der Liebhaber endet - daher der Untertitel „Chant d‘amour et de mort“. (Eva Nievergelt)

Biografien

Sarah Maria Sun

Sarah Maria Sun konzertierte mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Kent Nagano, Thomas Hengelbrock, Susanna Mälkki, Orchestern wie dem Leipziger Gewandhausorchester oder den Berliner Philharmonikern, dem NDR-, SWR- und WDR-Orchester, und Ensembles wie dem Ensemble Modern, Ensemble Intercontemporain, der musikFabrik Köln, Les Percussions de Strasbourg, Ensemble Recherche, Sinfonietta Leipzig, Ensemble 2e2m und Ascolta, den Streichquartetten Arditti, Minguet, Aron und Diotima. Sie war zu Gast an der Staatsoper Berlin und den Opernhäusern in Düsseldorf, Dresden, Basel, Leipzig, Frankfurt, Mannheim und Stuttgart und der Opéra Bastille Paris.

Ihr Repertoire beinhaltet neben Liedern und Oratorien zur Zeit etwa 600 Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts. Der NDR widmete ihr 2012 ein Portraitkonzert. Sie tritt als Solistin in Häusern und Festivals auf wie Muziekgebow Amsterdam, Zürcher Tonhalle, Auditorio National Madrid, Musashino Civic Hall Tokyo, Konzerthaus Berlin, Berliner und Kölner Philharmonie, der Biennale Paris, Venedig und München, dem Arnold Schönberg Center Wien, den Festspielen in Salzburg, Suntory Hall Tokyo, Witten, Donaueschingen, Herrenhausen u.v.a.

Von 2007-2014 war sie die Erste Sopranisten der Neuen Vocalsolisten Stuttgart, einem Kammerensemble aus Sieben Sängern, das seit 30 Jahren weltweit zu den wichtigsten Vorreitern für Zeitgenössische Musik zählt.

Stefka Perifanova

Die bulgarische Pianistin Stefka Perifanova studierte u.a. an der Nationalen Musikakademie Sofia bei Prof. Konstantin und Julia Ganev (Schüler von Heinrich Neuhaus) und unterrichtete anschliessend während vier Jahren als Assistentin deren Klavierklasse. 1993 erhielt sie das begehrteste bulgarische Stipendium Cyrillus und Methodius, welches ihr weitere Studien in der Schweiz ermöglichte: Rudolf Buchbinder (Konzertklasse), Gérard Wyss (Kammermusik und Liedbegleitung) und Bruno Canino (Solistendiplom). Stefka Perifanova ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, u.a. des Edward-Tschumi-Preises für das beste Solistendiplom des Jahres und Erstpreisträgerin des Concurso Internacional de Musica da Ciudade do Porto. Sie ist neben ihren solistischen Auftritten als begehrte Kammermusikerin und Liedbegleiterin auf inter-nationalen Konzertbühnen zusammen mit Partnern wie Sol Gabetta, Raphael Oleg, Hansheinz Schneeberger und Györgi Pauk zu hören. Ihr besonderes Interesse gilt dem zeitgenössischen Musikschaffen und so hat sie zahlreiche Werke uraufgeführt. Stefka Perifanova ist neben dem Absolut Trio Mitglied des Solisten Ensembles “Camerata Variabile Basel”, wirkt als Jurymitglied an Klavier-Wettbewerben und wird gerne als Assistentin an Meisterkurse berufen (u.a. Janos Starker, Igor Oistrach, Menahem Pressler, Bernard Greenhouse). Seit 1999 ist Stefka Perifanova Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste, seit 2011 auch an der Hochschule für Musik Basel.